Archiv der Kategorie: Diskussion

Genozidal, rechtsradikal, Tschentscher scheiß egal

Dieses Banner spielt auf ein Interview an, das Peter Tschentscher, SPD-Bürgermeister Hamburgs, vor einigen Wochen gegeben hat (Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) – Jung & Naiv: Folge 763). Mit einer Arroganz, die ihresgleichen sucht, beschwert Tschentscher sich über die Einseitigkeit der „Nahost-Debatte“, um im Kontext der Frage, wie er als ausgebildeter Arzt auf die Lage in Gaza und die Auslöschung jeglicher medizinischer Infrastruktur blicke, zu dem Schluss zu kommen: „Israel hat unsere vollste Unterstützung verdient“.

Wir empfehlen euch wirklich, diese Podcast-Folge zu hören. Das Interview führt einem vor, um welchen Menschen es sich bei Peter Tschentscher handelt und was für Mentalitäten im politischen Betrieb tonangebend sind. Ob strukturelle Polizeigewalt, Solidarität mit einer rechtsradikalen Regierung, Waffenlieferungen, Abschiebungen, Hamburgs geschichtliche Verwicklung in den Genozid an den Herero und Nama oder der Umgang mit dem reichsten deutschen Milliardär Kühne (den er „wirklich gut“ kennt): Tschentscher ist nie um unsäglich ignorante Aussagen verlegen. 

Dieses Interview wollten wir nicht unkommentiert lassen.
Unsere Kritik daran ist am Campus jedoch nicht erwünscht: Keine 24 Stunden später ist das Banner entwendet worden.

Mi, 14.06.: Queering Academia Vortrag – Familienrecht macht Familie? Queerfeministische Perspektiven auf das Abstammungsrecht

19:15 bis 20:45

Das sogenannte Abstammungsrecht regelt, welche Erwachsenen einem Kind unmittelbar nach der Geburt als rechtliche Eltern zugeordnet werden. Das dient der Absicherung des Kindes – und was noch? Die Anerkennungskämpfe queerer Familien zeigen, dass über das Abstammungsrecht heteronormative Vorstellungen von Geschlecht und Familie hergestellt und legitimiert werden. Quasi am Vorabend einer Reform lautet die Frage: Familie – what‘s law got to do with it? Nach einer Einführung in das geltende Recht erfolgt eine queerfeministische Einordnung der Funktion des Familienrechts, die zur gemeinsamen Diskussion einlädt: Wie könnte das Recht aussehen?

08.06.2023 Scheitern & Depression im Kapitalismus

Am 8. Juni geht Café Kritik weiter – ein gesellschaftskritischer Veranstaltungstermin des @astauhh in Kooperation mit den Gruppen gegen Kapital und Nation (@gegner.in) im @cafeknallhart!


In den letzten Jahren hat sich in erstaunlicher Geschwindigkeit ein neuartiger Psycho-Boom etab-liert. Was als Enttabuisierungsbewegung von Krisen und Belastungszuständen begann, ist längst zu einer entpolitisierten Erklärung für das objektiv vorhandene Leid geworden. Statt die immer krasser werdenden Zumutungen zu kritisieren, wird das mangelnde Zurechtkommen als Krankheit definiert und so ins Unpolitische verschoben.
Worin liegt die Attraktivität von solchen – oftmals biologistischen – Erklärungen? Und vor allem: Worin liegt der wahre Kern des Leids?
Wie genau das Verhältnis von psychischer Krankheit und kapitalistischer Konkurrenzgesellschaft zu denken ist – das soll Inhalt des Abends sein. Der Schwerpunkt wird dabei auf der Depression liegen.

Donnerstag, 8. Juni, 19 Uhr, Café Knallhart (Von-Melle-Park 9)

Ausführlicher Ankündiger: https://gegen-kapital-und-nation.org/events/scheitern-im-kapitalismus/