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Positionierung gegen den „Nationalen Veteranentag“ am 15.06.: Solidarität mit jeder Desertation, Kriegsdienstverweigerung und Sabotage!

Am Sonntag dem 15.06. finden bundesweit 60 Veranstaltungen zum Veteranentag statt. Das alles dient einer militärischen Mobilmachung, die in unseren Köpfen anfangen soll. 

100 Milliarden für die Bundeswehr im Jahr 2022, dieses Jahr das erneute „500-Milliarden-Sondervermögen für Bundeswehr und Infrastruktur“ – sonst überall: Kürzungen, Kürzungen, Kürzungen. Deutschland will sich – mit den Worten Lars Klingbeils – „nach 80 Jahren der Zurückhaltung“ (Was war da nochmal?) wieder als militärische Großmacht ins Rampenlicht spielen. Junge Menschen werden mit kriegsverherrlichenden und patriarchal gestalteten YouTube-Serien angeworben. Militär soll endlich wieder „cool“ sein.

Diese Entwicklung der Hochrüstung ist nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern mündet in einen globalen Militarisierungs-Wettstreit, in dem „wir“ „mithalten“ sollen, heißt: „Kriegstüchtig“ werden – Zitat von Pistorius. Der wird am Sonntag auf dem Rathausmarkt einen “militärischen Appell abhalten“, also vor Bundeswehrsoldat*innen eine kleine Kriegsrede halten oder so. Ach, und Scharfschützen sind zum Schutz des hohen Besuchs natürlich auch dabei. 

An den Universitäten wird derweil geforscht.  Auch, was das Militär betrifft. Die universitären Forschungsergebnisse kommen im Ausland zum Einsatz. Zum Beispiel in Gaza, wo deutsche Waffen ohnehin schon verwendet werden, um die palästinensische Bevölkerung zu vertreiben und auszulöschen. Dazu werben die Universitäten mit ihren Partnerhochschulen in Israel und immer mehr Stimmen aus der Politik fordern mehr Bereitschaft zum Dienst an der Waffe. 

Was macht ein hochgerüstetes Militär denn noch so? Zum Beispiel Aufstände im eigenen Land niederschlagen. Wie gerade in den USA, wo die Aufstände gegen des autoritäre Abschiebe-Regime brutal angegriffen werden. Oder aber die Waffen verschwinden einfach direkt aus den Kasernen und landen dann bei neonazistischen Gruppierungen, die den Tag X damit planen und Schießtrainings veranstalten. Echt „cool“. 

Antimilitarismus muss auch von uns stärker diskutiert werden. In einer bereits zu langen Instagram-Caption funktioniert das natürlich nicht. Wir wissen auch um die komplizierten Situationen, in denen sich politische Mitstreiter*innen derzeit wiederfinden – etwa im Kampf gegen das russische Regime. 

Wir hoffen auf eine politische Flaute des ersten Veteranentags am Sonntag. Und auf einen starken Gegenprotest! Es gibt Anreisemöglichkeiten aus Hamburg (@il_hamburg) nach Vechta, wo eine nochmal größere Militär-Nummer abgezogen wird. In Hamburg gibt es bereits angemeldete Gegenproteste. Es wird auch ein anarchistisches Sommerfest, unter anderem mit Redebeiträgen und Infoständen an der Ölmühle geben (13-17 Uhr). Am 26.-31.08. findet außerdem das @rheinmetallentwaffnen Camp und die dazugehörigen Aktionstage statt. Weiterführende Texte, wie immer zur Diskussion: 

https://keinwehrdienst.noblogs.org 


https://emrawi.org/?Beitrag-zum-Veteranentag-in-Deutschland-aus-anarchistischer-Sicht-3673


https://antikrieg.noblogs.org/materialien-gegen-den-veteranentag/


https://knack.news/12770